Am 10. Mai 1940 marschiert Nazi-Deutschland in Belgien ein. Einige Tage später hängt die Nazi-Flagge an der Kathedrale von Antwerpen. Die Diktatur spaltet die Einwohner der Stadt und führt zu einer Massenverfolgung von Juden und Andersdenkenden. Da der Hafen ein strategisches militärisches Ziel ist, gibt es auch eine ständige militärische Bedrohung. Die Zahl der Opfer von Bombenangriffen ist hoch. Die Stadt zerbricht unter Krieg und Verfolgung.
Wie kann das geschehen? Was bedeutet es, in einer besetzten Stadt zu leben? Was passiert, wenn Grundwerte wie Freiheit und Gleichheit wegfallen? Wer wird zum Hauptopfer dieser Entwicklung und wer nicht? Welche Rolle spielen die lokalen Behörden und die Polizei? Welche Entscheidungen treffen die Stadtbewohner selbst: fliehen oder bleiben, mit den Besatzern kooperieren, abwarten und gehorchen oder Widerstand leisten? Und was würden Sie tun?
Die Ausstellung lässt die damalige Gesellschaft anhand von symbolischen Orten wie einem Kino, einer Schule, einem Haus, der Kathedrale und dem Rathaus lebendig werden. Dort machen persönliche Geschichten und Gegenstände von Antwerpener Bürgern das Drama des Krieges greifbar. Geschichten von Spaltung, Ohnmacht, Verrat und Gewalt, aber auch von Mut, Widerstand und Hilfe. Geschichten, die man nie vergisst.
Spuren bis heute
Der Zweite Weltkrieg endete am 2. September 1945, aber der Konflikt hinterlässt noch heute Spuren, auch bei den Kindern und Enkeln der Menschen, die damals in Antwerpen lebten. In den Jahren 2020-2021 organisierte das MAS einen Aufruf zum Austausch von persönlichen Erinnerungen an Antwerpen während des Zweiten Weltkriegs. Mehr als 300 Menschen kamen, um von ihren Verwandten, Nachbarn oder Bekannten zu erzählen. Einige spendeten Gegenstände oder stellten sie leihweise zur Verfügung. Einige dieser Zeugnisse bilden die Grundlage für die besonderen persönlichen Geschichten in der Ausstellung.
Praktisches
- Die Ausstellung 'Stadt im Krieg. Antwerpen 1940 - 1945' kann im 4. Stock des Museums besucht werden.
Die Ausstellung entstand im Rahmen des Stadtprojekts "Antwerpen Gedenkt".