
Die Chorhaube von Nonnemiels
Schöpfer unbekannt
England, um 1500
Roter Seidensamt, Leinen, Glasperlen, Silber- und Goldfaden
MAS, AV.1906.001
Gekauft im Jahr 1906
Aufwendige Stickerei
Katholische Priester trugen dieses imposante liturgische Gewand in Form eines Umhangs bei feierlichen Anlässen, wie Weihen oder Prozessionen. Die Verzierung ist ein Beispiel für das so genannte opus anglicanum, eine luxuriöse englische Stickerei aus Silber- und Goldfäden, die am Ende des Mittelalters sehr berühmt war.
Im Zentrum steht die Himmelfahrt Marias, der Mutter Jesu. Der Chorschirm darüber zeigt sie auf ihrem Sterbebett, umgeben von den 12 Aposteln. Einer von ihnen trägt eine brennende Kerze, ein Symbol für die Gegenwart Gottes und den Glauben an die Auferstehung. Die reich bestickte Aurifry, das längliche Band an der Vorderseite des Gewandes, stellt acht Heilige dar. Die heilige Katharina ist an ihrem Schwert und ihrem Buch zu erkennen, der heilige Petrus an dem Himmelsschlüssel in seiner Hand und der heilige Thomas an seinem Speer.
Das Gewand stammt aus der aufgelösten Benediktinerabtei von Nonnemielen in Sint-Truiden. Im Jahr 1906 gelangte es in die Sammlung der Stadt Antwerpen.

Bild des Apostels Petrus

Rückseite

Chorhaubenschild
Dieses schöne Chorhaubenschild, das den Tod Marias darstellt, scheint zu groß für die Chorhaube zu sein: Es verdeckt teilweise die darunter liegende Szene der gekrönten Maria. Auch der Stil ist anders. Vermutlich handelt es sich um eine spätere Hinzufügung.

Maria Aufnahme in den Himmel

Detail des Samtes