Guillaume Bijl hat sich bei diesem Kunstwerk von der Umgebung des Museums - dem Hafen mit seinen vielen (Kreuzfahrt-)Schiffen - inspirieren lassen. Das „Salutierendes Admiralspaar“ scheint sich bei seinem Spaziergang in der Stadt verirrt zu haben und rein zufällig auf der Schulter des MAS gelandet zu sein. Passanten können von unten das Paar auf der Terrasse in der 8. Etage stehen sehen.
- Groetend Admiraal Koppel, 2016 (Unikat)
- Figurativ, zwei menschliche Figuren (Höhe 185 cm und 175 cm)
- Geschätztes Gewicht: 100 kg pro Figur
- Bemalte Bronze
Kunstwerk auf der Schulter des MAS
Die Neutelings Riedijk Architecten wollten bereits in der Konzeptphase ein Kunstwerk in das Gebäude des MAS integrieren. Die sogenannte „Schulter” des MAS in der 8. Etage – eine Einbuchtung des Gebäudes neben dem MAS-Boulevard – erwies sich dafür als besonders geeignet.
Philip Heylen, der Schöffe für Kultur der Stadt Antwerpen, meint dazu: „Die Architektur des MAS-Gebäudes ist stark, robust und ernst. Das ironische Werk von Guillaume Bijl verleiht ihm eine unerwartet spielerische Note. Zusammen mit den Werk „Dead Skull” von Luc Tuymans – dem Mosaikboden auf den Vorplatz des Museums – verfügt das MAS jetzt über zwei aufsehenerregende, in das Gebäude integrierte Kunstwerke von international anerkannten Antwerpener Künstlern.”
Kunst im öffentlichen Raum
Die Schulter des MAS ist Bestandteil des MAS-Boulevards, der gläsernen Spirale, die an den Museumssälen entlang über Rolltreppen bis in die 10. Etage führt. Dieser Teil des Gebäudes ist ein öffentlicher Raum. Die Stadt Antwerpen beauftragte Guillaume Bijl, für diesen Ort ein Kunstwerk zu schaffen.
Die Integrierung eines Kunstwerks wurde von der Kommission Beeld in de stad empfohlen. Der Koordinator der Kunstverwaltung der Stadt Antwerpen hat den Vorsitz der Kommission übernommen, die aus einer Kombination von städtischen Beamten, die technischen Rat in Bezug auf Genehmigungen, Sicherheit, technische Voraussetzungen und andere gesetzliche Vorschriften erteilen, sowie externen künstlerischen Beratern, die den Magistrat in Sachen Kunst im öffentlichen Raum beraten, besteht. Die Integrierung zeitgenössischer Kunst in den öffentlichen städtischen Raum ist ein wichtiger Bestandteil der städtischen Kunst- und Kulturpolitik. Erst vor kurzem erhielt die Bronzeskulptur Pliny’s Sorrow des Künstlers Johan Creten einen definitiven Platz am Rijnkaai.
Das Middelheimmuseum betreute bei diesem Projekt aufgrund seiner Kompetenz in Bezug auf Kunst im Freien und die Verwirklichung von Auftragsarbeiten die Auswahl des Künstlers und - aufgrund seiner Rolle in der Kommission „Beeld in de stad“ - den eingereichten Vorschlag. Außerdem übernahm das Museum die Vermittlung zwischen Künstler und Auftraggeber (Stadt Antwerpen/MAS) und die Betreuung des Herstellungsverfahrens einschließlich der Aufstellung des Werks. Das Middelheimmuseum ist auch für die weitere Pflege (Instandhaltung) des Kunstwerks zuständig.
Über Guillaume Bijl
Guillaume Bijl (°1946) ist ein renommierter, auch auf internationaler Ebene sehr bekannter Antwerpener Künstler. Nach seiner bemerkenswerten ersten Ausstellung 1979 (Fahrschule Z in Ruimte Z) ließ der internationale Durchbruch nicht lange auf sich warten (1988 Belgischer Pavillon Biennale Venedig, 1992 Documenta 9 Kassel; 1992 Biennale Sydney; 1993 Biennale Lyon; 2007 Skulptur Projekt Kassel; 2016 Manifesta Zürich). Seine Installationen können auf der ganzen Welt bewundert werden. Von 2001 bis 2011 war Guillaume Bijl Professor für bildende Kunst an der Kunstakademie Münster. 2012 gewann er den vierjährlichen Oeuvrepreis für bildende Kunst der Stadt Antwerpen. Es bemüht sich sehr um junge, beginnende Künstler und gehört zu den treibenden Kräften des Künstlerverbands NICC vzw.
Guillaume Bijl transformiert seit über 30 Jahren Museumssäle und Kunstgalerien zu funktionalen Räumen wie einer Fahrschule (1979), einem Atomschutzkeller (1985), einem Supermarkt (1990), einem Wahlkabinenmuseum (2000) oder einem Matratzendiscounter (2003). Bei diesen „dreidimensionalen Stillleben” handelt es sich durchweg nicht um präzise Rekonstruktionen eines bestehenden Vorbilds, sondern um die Schaffung eines Stereotyps. Bijls künstlerische Form ist dabei so überzeugend realistisch, dass der Betrachter nicht mehr weiß, ob es sich nun um Fiktion oder Realität handelt. Dadurch wird beim Zuschauer ein Moment der Verfremdung erzeugt, der unsere Freizeitkultur und die Konsumgesellschaft als „leere” Dekorkultur” demaskiert.
Seit kurzem schafft der Künstler auch figurative Skulpturen. Sie werden auf sehr handwerkliche Weise angefertigt und dann in Bronze oder Aluminium gegossen. Sehen Sie sich auch einmal seine Arbeiten Feestelijke Beeldenreeks (2014) auf dem Europaplein an der RAI (Südachse Amsterdam) oder Ein neuer erfolgreicher Tag (2008) in Wuppertal (Deutschland) an.