Die kongolesische Sammlung, die im MAS aufbewahrt wird, hat noch viele blinde Flecken: Wie sind die Kulturgüter aus den kongolesischen Gemeinden verschwunden? Geschah dies rechtmäßig oder wurde es von Gewalt oder Zwang begleitet? Und welche Bedeutung haben sie für sie heute? Mit dieser Provenienzforschung versucht das MAS diese Fragen zu beantworten.
Vom 28. Mai bis 13. Oktober 2024 laden wir Sie ein, die ersten Ergebnisse im letzten Raum des Schaudepot (+2) zu besichtigen. Tauchen Sie ein in die Geschichte der drei untersuchten Schlüsselstücke, von ihrer Entstehung im Kongo bis zu ihrer Aufnahme in ein Antwerpener Museum. Erfahren Sie mehr über die Umstände, unter denen sie entstanden sind, und entdecken Sie die Herausforderungen der Provenienzforschung.
Einer der faszinierendsten Aspekte dieses Projekts ist die Zusammenarbeit mit Forschern in der Demokratische Republik Kongo unter der Leitung von Prof. Dr. Donatien Dibwe dia Mwembu (Université de Lubumbashi). Sie sammelten neue mündliche Zeugenaussagen über die Gegenständen. Durch die Gegenüberstellung dieser kongolesischen Erinnerungen mit Informationen aus Archiven und historischen Publikationen gewann das MAS einen tieferen Einblick in die lange Geschichte dieser Kulturgüter.
Das MAS sieht die Provenienzforschung nicht nur als Möglichkeit blinde Flecken in der Sammlung zu füllen, sondern auch als Chance enger mit der belgisch-kongolesischen Diaspora und den Gemeinschaften im Kongo selbst zusammenzuarbeiten. Im Schaudepot können Sie unter anderem eine Videoaufzeichnung einer künstlerischen Performance ansehen. Diese wurde auf Initiative des WAZA-Kunstzentrums in Lubumbashi gedreht.
Den Abschlussbericht finden Sie später in diesem Jahr auf unserer Website.