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Das Retabel von Averbode

Das „Retabel von Averbode“ aus dem 16. Jahrhundert aus der MAS-Sammlung steht seit 2015 auf der Liste der wichtigsten Objekte der Flämischen Gemeinschaft. Diese Liste umfasst seltene und unverzichtbare Kulturgüter, die besonderen Schutz genießen.

Retabel von Averbode
Holzskulptur, die Jacob van Cothem (tätig von 1500 bis 1524) zugeschrieben wird; Maler unbekannt
Antwerpen, 1514
Eiche und Ölfarbe
MAS, AV.0887
Gekauft von der Abtei Averbode, 1874

Leiden, Sterben und Auferstehen von den Toten

Das Averbode-Retabel besteht aus einem skulptierten Mittelteil, der von zwei bemalten Seitenteilen flankiert wird. Das Ganze ruht auf einem bemalten Sockel, der Predella.

In der Mitte dieses Retabels beklagen seine Nächsten den toten Christus, und oben sehen wir Christus noch einmal in Miniatur, aber lebendig und im Limbus. Die linke Seitentafel zeigt die Kreuzigung Jesu und die rechte Seitentafel seine Auferstehung von den Toten, den Kern des christlichen Glaubens. Die drei Frauen am unteren Rand stehen jeweils für eine Tugend: Glaube, Hoffnung und Liebe. Wenn das Retabel geschlossen ist, zeigt die linke Seite den gemarterten Christus, der dem Volk gezeigt wird, und die rechte Seite zeigt Jesus, dem Veronika ein Schweißtuch reicht.

Das Mittelstück ist geschnitzt. Die seitlichen Fensterläden und der Sockel, Predella genannt, sind bemalt. Die Predella stammt möglicherweise von einer anderen Hand als die Fensterläden. Sie stellt drei allegorische Frauenfiguren dar: Glaube, Hoffnung und Liebe. Links der kniende Bruder Nicolaas Huybs, Pförtner, und rechts das heraldische Wappen des Abtes Gerard vander Scaeft. Aus einer Banderole mit einem lateinischen Text neben dem Portier erfahren wir, dass dieser Bruder das Altarbild dank des Erlöses aus seiner Bienenzucht erworben hat.

Dieses Retabel wurde im Dezember 2023 als Dauerleihgabe an die Abtei Averbode, den Ort, für den es angefertigt wurde, übergeben.

Retabel van Averbode - geschlossen

Siehe auch

Meisterwerke Flämischer Gemeinschaft

Flandern verfügt über eine großartige Sammlung von Kulturgütern. Auf der Grundlage des 'Meisterwerk-Dekrets' wurde eine Liste mit seltenen und unverzichtbaren Objekten erstellt. Einige von ihnen bewahren wir im MAS auf.

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