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Neue Ankäufe in der 7. Etage des MAS

Jan Cox en Daniel von Weinberger

Die Dauerausstellung „Leben und Tod. Über Götter und Menschen“ befasst sich mit Vorstellungen von Leben und Tod in verschiedenen Kulturen und Lebensauffassungen. Neu erworbene Kunstwerke von Jan Cox stellen das Thema „freisinniger Humanismus“ dar. Das Thema „Judentum“ erhält in der Installation von Daniel Weinberger eine neue Auslegung.

Jan Cox. „Platz für Neue“ und „Der Tod des Sokrates“ 

Auch der freisinnige Humanismus verdient als Lebensauffassung einen Platz in einer Ausstellung über die großen Weltreligionen. Zwei Gemälde des belgischen Künstlers Jan Cox (1919 – 1980) stellen die wichtigsten Werte des freisinnigen Humanismus dar.

Jan Cox wurde in Den Haag (NL) geboren, lebte und arbeitete aber in Boston und Antwerpen. Der Humanist und Freimaurer sublimierte Geschichten aus dem griechischen Altertum zu Kunstwerken, die zur Selbstreflexion anregen. Der Glaube an ein Leben nach dem Tod oder die Wiedergeburt spielten dabei keine Rolle, wohl aber die Konfrontation mit dem Menschen auf der Suche nach Wissen, Weisheit und Erkenntnis des Guten und des Bösen. Das Gemälde „Platz für Neue“ verweist auf ein weit verbreitetes gesellschaftliches Phänomen: Der Mensch lernt nichts. Er tötet in Kriegszeiten immer wieder seine Mitmenschen. Das Gemälde „Der Tod des Sokrates“ hingegen weist auf das Recht eines jeden Individuums hin, den eigenen Tod selbst zu wählen. Genau wie Sokrates bereitete auch Cox seinem Leben selbst ein Ende. 

Adriaan Raemdonck, der Inhaber der Galerie „De Zwarte Panter“ war mit dem Künstler befreundet. Er überlässt dem MAS das Werk „Platz für Neue“ als langfristige Leihgabe. Vor einigen Jahren schenkte er auch das Werk „Der Tod des Sokrates“ dem Königlichen Museum der Schönen Künste Antwerpen, das dieses Gemälde jetzt dem MAS zur Verfügung stellt.  
 

Daniel’s Visioen – Daniel’s Vision

Diese neue Installation illustriert die Bedeutung von Leben und Tod, sowie den Übergang von einem in den anderen Zustand im jüdischen Glauben. Im Judentum liegen Tod und Leben auf einer Linie. Die Juden glauben an ein Leben nach dem Tod. Der Tod ist somit ein Teil des täglichen Lebens. Der jüdisch-orthodoxe Antwerpener Künstler Daniel Weinberger stellt in dieser Installation seine persönliche Auffassung des jüdischen Lebens dar.

Daniel Weinberger hat in den 1970er Jahren an der Antwerpener Kunstakademie studiert und sich dort auf die Edelschmiedekunst spezialisiert. Im Mittelpunkt der Installation steht ein Tisch mit einem weißen Tischtuch. Viele jüdische Rituale und Feste spielen sich rund um einen Tisch im Wohnzimmer – einen symbolischen Ersatz für den Altar aus dem Tempel – ab. Die Installation enthält vier poetische Texte von Ingrid van der Veken. Zur Installation gehört auch das Künstlerbuch „Jalkoet Daniel / Daniel’s verzameling“ in dem Daniel Weinberger dem Leser einen unverblümten Einblick in das Leben der jüdischen Gemeinschaft gewährt. 

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