Vive Napoléon?! Antwerpen steht zwischen 1794 und 1814 unter französischer Verwaltung. Ein kurzer Zeitraum mit einem großen Einfluss auf die Stadt an der Schelde.
Dies gilt besonders ab 1803, als Napoleon sich persönlich in den Gang der Dinge einmischt.
Der kleine Korporal hat große Ambitionen, und Antwerpen soll einen entscheidenden Platz in seinen Eroberungsplänen für Europa einnehmen. Die Stadt wird zum wichtigsten Kriegshafen seines Kaiserreichs. Und siehe da, alles ändert sich: Nach zwei mageren Jahrhunderten zählt der Hafen wieder mit im Welthandel. Er gedeiht und wächst.
Die zwei großen Docks beidseitig des MAS, das Bonapartedok und das Willemdok, sind zwei wichtige Überbleibsel aus jener französischen Zeit. Sie bilden den Anfang des „modernen“ Hafens. Der 200. Jahrestag der Eröffnung des Willemdoks (°1813) ist der festliche Anlass für eine Gesamtschau über zwei turbulente Jahrzehnte Antwerpens. Die Stadt steht wirtschaftlich im Aufwind, zahlt dafür jedoch einen hohen Preis, denn sie befindet sich in einem permanenten Kriegszustand.
Was haben die Franzosen erreicht? Was hatten sie noch vor? Und wie haben die zwanzig Jahre unter französischer Verwaltung die Dynamik und den Anblick der Hafenstadt verändert? „Bonaparte an der Schelde“ fügt dieses besondere Erbe anhand von Gemälden, Stichen, Karten, Schiffsmodellen und Archivalien zu einem großen Puzzle zusammen.