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+3 | Meisterwerke im MAS

Fünf Jahrhunderte Bild in Antwerpen

"Meisterwerke im MAS. Fünf Jahrhunderte Bild in Antwerpen" ist der Titel der namhaften ersten Sonderausstellung des MAS

Das Königliche Museum für Schöne Künste Antwerpen, das Gegenwartskunstmuseum M HKA und das Museum Plantin-Moretus/Kupferstichkabinett untersuchen anhand von Werken alter Meister und zeitgenössischer Künstler die Entwicklung der westlichen Bildkultur. Im 16. und 17. Jahrhundert war Antwerpen ein Weltzentrum für die Entwicklung des Bildes. Bis heute ist die bildende Kunst aus der Scheldestadt international tonangebend.

Ursprünglich versuchten Künstler, das Göttliche oder Übermenschliche durch die Verwendung kostbarer Materialien auszudrücken. So zum Beispiel bei Ikonen oder auf Goldmünzen, die Könige oder Kaiser abbildeten. Ein erster Umschwung kam mit dem Werk der Flämischen Primitiven. Sie wollten das Göttliche durch die detaillierte Wiedergabe des Alltäglichen darstellen. Gott war überall, auch in kleinen Dingen.

 

Sensationellen Bildern

Durch den wirtschaftlichen Erfolg und den Wohlstand in Antwerpen tauchten im 16. Jahrhundert neue Auftraggeber auf. Reiche Bürger wollten mit Kunst in ihren Wohnungen aufwarten. Es entstand ein neues Konzept des Bildes: Kunstwerke nach jedermanns Geschmack mit neuen Themen, die fix und fertig im Laden zu kaufen waren.

Außerdem wurde das Bild in jener Zeit demokratisiert. Neben Gemälden konnte man sich jetzt auch die billigeren Drucke kaufen. Das Absatzgebiet der Bilder aus Antwerpen wurde durch die Druckkunst viel größer. Die Drucke verbreiteten sich per Schiff über die neue Welt. Städte wie Antwerpen legten damals die Basis für die internationalen Massenmedien, wie wir sie heute kennen.

Heute werden wir mit sensationellen Bildern überflutet. Zu einem Zeitpunkt, zu dem die Massenmedien hyperaktiv geworden sind, nehmen unsere eigenen Künstler aber wieder Abstand von dieser Bilderflut. Zeitgenössische Künstler schenken dem Alltäglichen ebenso wie ihre Vorgänger viel Aufmerksamkeit. Sie suchen nach Bedeutung im augenscheinlich Zufälligen. Stille Bilder stellen eine Alternative zur lauten Konsumgesellschaft dar. Sie machen uns das Wesentliche des Bildes erneut bewusst.

 

Spitzenwerke

'Meisterwerke im MAS. Fünf Jahrhunderte Bild in Antwerpen' zeigt Spitzenwerke von – unter anderem:

Abraham Ortelius,
Adriaen Brouwer,
Adriaen Collaert,
Anne-Mie Van Kerckhoven,
Jacob Jordaens,
James Ensor,
Jan Fabre,
Jan Brueghel I.,
Jan van Eyck,
Jean Fouquet,
Joachim Patinir,
Koen van den Broek,
Luc Tuymans,
Marlène Dumas,
Narciss Tordoir,
Panamarenko,
Paulus Pontius,
Peter Paul Rubens,
Raoul De Keyser,
Rogier van der Weyden und
Simone Martini.

Das Key-Visual der Ausstellung stammt von dem belgischen Künstler Koen van den Broek. Es ist eine Abwandlung der von Seraphim und Cherubinen umringten Madonna von Jean Fouquet, des Spitzenwerks aus dem Koninklijk Museum voor Schone Kunsten Antwerpen.

Der Mittelpunkt der Ausstellung ist die Wunderkammer, das Labor der sich entfaltenden Wissenswirtschaft. In diesem Raum können die Besucher sich über die Welt wundern und sich selbst „neu erfinden“.

Im MAS Shop und an der Rezeption können Sie einen Museumführer über die Wechselausstellung erwerben mit den übersetzten Texten in Niederländisch, Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch. (Preis: € 2,50).

 

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