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© Jeroen Broeckx

Getreideheber 19

Das MAS und das Maritiem Museum Rotterdam haben für dieses besondere Schiff eine Art Plan für ein geteiltes Sorgerecht erarbeitet. Der Getreideheber steht unter gemeinsamer Mittelverwaltung und legt eine Hälfte der Zeit in Antwerpen und die andere Hälfte in Rotterdam an. Der Getreideheber wird einer gründlichen Restaurierung unterzogen.

Diese gemeinsame Initiative von MAS und Maritiem Museum Rotterdam ist ein europäisches Novum: Zum ersten Mal in der Geschichte übernehmen zwei große Museen aus verschiedenen Ländern die Verantwortung für maritimes Kulturerbe. Denn dieser Getreideheber ist sowohl für Flandern als auch für die Niederlande von enormer Bedeutung. 

Aber … nach einer 92-jährigen Karriere fängt selbst so eine großartige Maschine wie der Getreideheber an, einige Schwächen zu zeigen. Sowohl der Ponton, der Turm als auch die Elektronik müssen restauriert werden, um das Ganze dauerhaft und für die Zukunft funktionsfähig zu halten. Deswegen wird der Getreideheber voraussichtlich zwei Jahr in Rotterdam bleiben, bevor er wieder nach Antwerpen kommt.

Von Antwerpen nach Rotterdam

In den 1980er-Jahren verschwanden die letzten Antwerpener Getreideheber. 1985 erwarb das Maritiem Museum Rotterdam einen davon, die Nummer 19. Sinn und Zweck des Ganzen war, den Antwerpener Getreideheber zu demontieren und als Ersatzteillager für die Restaurierung des letzten Rotterdamer Getreidehebers zu verwenden. Schon bald stellte sich heraus, dass sich das Antwerpener Exemplar in besserem Zustand befand, und so blieb der Antwerpener Getreideheber 19 als einziger funktionsfähiger Dampfgetreideheber der Welt erhalten.
Ein Team von engagierten und geschickten Ehrenamtlern der Stichting Rotterdamse Elevator hielt den Getreideheber die ganze Zeit über in Betrieb.

Gemeinsames Projekt

2015 reichten das Maritiem Museum Rotterdam und das MAS bei einer belgisch-niederländischen Stiftung ein gemeinsames Projekt für die zukünftige gemeinsame Mittelverwaltung ein. Die gemeinnützige Organisation Natuurbehoud Pater David verwaltet das Erbe von Jacques Schoufour (1927–2014), einem Rotterdamer Hafenbaron, der in Belgien lebte. Die Stiftung gewährte einen Startbetrag für die Restaurierung des Getreidehebers in gemeinsamer Mittelverwaltung, wobei dieser in Zukunft 50/50 in Antwerpen und Rotterdam vor Anker liegen wird.

Öffentlichkeitswirkung

Die Tatsache, dass in Antwerpen kein Getreideheber erhalten blieb, und das letzte Antwerpener Exemplar im Ausland als Topstück gehegt und gepflegt werden sollte, bereitete vielen flämischen Kulturerbe-Pflegern Bauchschmerzen. Jetzt wurde von den beiden Museen in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern wie der Hogere Zeevaartschool (etwa „höhere Schifffahrtsschule) ein Restaurierungs- und Betriebsplan erarbeitet.
Die Ehrenamtler aus Rotterdam werden auch die vom Antwerpener MAS in die Funktionsweise dieser komplexen Maschine einweisen. 

Technische Daten

  • Layout: AG Luther, Braunschweig
  • Konstrukteur: John Cockerill Werft, Hoboken
  • Baujahr: 1926–1927
  • Höhe: 30,45 Meter
  • Länge: 30 Meter
  • Breite: 10,45 Meter
  • Maschine: Zweizylinder-Verbunddampfmaschine mit 275 iPk

Bildserie

Klicken Sie auf das Foto, um die Serie zu sehen. Fotos © Frits Loomeijer

Aankomst graanzuiger aan het MAS

Bis Ende Oktober 2023 kann der Getreideheber mittwochs zwischen 10.00 und 15.00 Uhr auf dem Gelände der Trockendocks kostenlos besichtigt werden.

Siehe auch

Die Trockendocks

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