Direkt zum Inhalt

Body Art

Das MAS präsentiert mit „Body Art“ eine vielseitige Ausstellung über Körperschmuck: von Make-up und Tätowierungen bis hin zu Skarfizierungen und chirurgischen Veränderungen, quer durch alle Zeiten und Kulturen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: „Warum verändern Menschen ihren Körper?” Sie können den Tätowierern in einem Pop-up Tattoo-Shop in der Ausstellung bei der Arbeit zuschauen oder sich selbst ein Tattoo stechen lassen.

Bei Tätowierungen, Piercings und Make-up handelt es sich um Körperschmuck, den man täglich im Straßenbild bewundern kann. Der Körper bzw. die Haut dient dabei als Leinwand, die zeigen soll, wer wir sind und zu wem wir gehören. Sie soll uns schöner machen und verändern. Unsere Haut ist ein wichtiges Ausdrucksmittel unserer Identität. 

Neben sozial anerkanntem Körperschmuck werden auch extremere Formen wie vorsätzlich angebrachte Narben, Brandmarken oder Veränderungen der Silhouette gezeigt. Menschen mit Körperschmuck werden oft in die Ecke gedrängt, das MAS hingegen bietet einen offenen Einblick.
 
Achtung! In der Ausstellung sind Skulpturen und Bilder zu sehen, die möglicherweise für empfindliche Betrachter weniger geeignet sind.  
 

 

Die Ausstellung

MAS-SAMMLUNG UND INTERNATIONALE LEIHGABEN 

In der Ausstellung werden Skulpturen, Masken und Körperschmuck - von Papua-Neuguinea bis Brasilien und von der Elfenbeinküste bis Japan - aus der ethnografischen Sammlung des MAS gezeigt.

Prinzessin mit Tattoo

In der Vergangenheit galten Tätowierungen in der westlichen Welt vor allem als typische Symbole bestimmter Gruppen. Matrosen, Soldaten und Kriminelle zeigten mit ihrem Körperschmuck, wer sie waren und welche Stellung sie innerhalb ihrer Gruppe einnahmen. Erstaunlicher Weise ließen sich Ende des 19. Jahrhunderts auch die höchsten Klassen und sogar Mitglieder von Könighäusern tätowieren. Die französische Prinzessin Marie d’Orléans war mit dem dänischen Prinzen Waldemar verheiratet. Sie ließ sich einen Anker auf den Oberarm tätowieren, um damit ihre enge Beziehung zu ihren Mann, einem leidenschaftlichen Seefahrer, zum Ausdruck zu bringen.



Prinzessin Marie von Bourbon d’Orléans (1865-1909) mit Tätowierung, 1907, © Illustrated London News Ltd / Mary Evans

 

Mit den Toten sprechen durch bearbeitete Schädel 

Die Papuas kommunizierten über die Schädel der Verstorbenen mit der Geisterwelt. Sie bearbeiteten die Schädel mit Ton und Farbe zu einem Porträt, das dem Toten glich. Ihre Vorfahren blieben auf diese Weise erkennbar und sahen dabei auch noch sehr gut aus, eine respektvolle Geste. Schädel mit weißen Mustern stammten von Männern, für Frauenschädel wurden schwarze Motive verwendet.

Modellierter Männerschädel aus Papua-Neuguinea. Schädel, Ton, Farbe, Perlmutt, Haar. Ehemalige Sammlung Jacques Schwob, 1955. © MAS, Antwerpen 

Die Objekte werden mit Leihgaben aus internationalen Museen wie dem Tropenmuseum Amsterdam, dem Afrika Museum Berg en Dal und dem Rijksmuseum voor Volkenkunde Leiden, sowie aus Privatsammlungen ergänzt. 
 

PERSÖNLICHE GESCHICHTEN UND ZEITGENÖSSISCHE ARBEITEN VON ORLAN

Die ausgestellten Objekte werden mit persönlichen Geschichten, Videofragmenten und zeitgenössischen Arbeiten der französischen Künstlerin ORLAN abgewechselt. Sie betrachtet ihren eigenen Körper als Kunstobjekt und möchte damit die Gesellschaft kritisieren. ORLAN setzt die plastische Chirurgie als künstlerisches Mittel ein, um die Gestaltbarkeit des Körpers zur Diskussion zu stellen. Sie zeigt stereotype Beispiele der Schönheit aus verschiedenen Kulturen und weist auf den Preis hin, den Menschen bezahlen müssen, um diesen Idealen zu entsprechen. 




 

Pop-up Tattoo-Shop

Die Ausstellung im MAS wird mit einem echten Tattoo-Shop ergänzt. Einerseits wird ein Diorama eines Tattoo-Studios aus den 1950er Jahren aus dem Hafenviertel in Rotterdam gezeigt, andererseits gibt es einen Tattoo-Shop, in dem die Besucher zu bestimmten Zeiten den Tätowierern live bei der Arbeit zusehen können. 

Sie können sich nach vorheriger Vereinbarung auch selbst ein Tattoo stechen lassen. Zeitgenössische Tattoo-Künstler werden speziell für diese Ausstellung Entwürfe anfertigen, die auf Stücken aus der MAS-Sammlung beruhen. 



Jef Vertommen, alias Joe Pancho, war der erste Tätowierer im Antwerpener Hafen.  

 

Instagram-Aktion

Jeder Körperschmuck hat seine Vorteile. Teilen Sie Ihr Tattoo, Ihr Piercing oder eine andere Form von Body Art mit #bodyartMAS und entdecken Sie Ihr Foto in der Ausstellung!  

 

Besucherinformationen

Vom 18. Februar bis 17. April 2016, Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr. 

Karten kaufen

 
Nocturnes
An folgenden Donnerstagen: 25. Februar und 31. März. Die Führung beginnt um 19.00 Uhr, die Ausstellung ist bis 21.00 Uhr geöffnet. 
Preis: Eintritt zur Ausstellung + 5 Euro für den Führer. 

Karten kaufen

 
Führung für Einzelbesucher 
Jeden Sonntag um 11.00 Uhr bietet das MAS eine Führung für Einzelbesucher an.
Tarif: 5 Euro pro Person + Eintrittskarte  
Daten der Führungen: 21. und 28. Februar, 6., 13., 20. und 27. März, 3., 10. und 17. April

Karten kaufen

 

Abonnieren Sie unseren Newsletter